Der steinige Weg zu Open Government Data

Sind Behördendaten Geheimsache oder haben alle Bürger ein Anrecht auf Einsicht? Bei Open Government Data geht es um keine Geheimnisse, wie sie beispielsweise von WikiLeaks veröffentlicht werden. Vielmehr geht es darum, öffentliche Daten aus der Verwaltung, die nicht personenbezogen sind allen Bürgern zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet nicht anderes als dass unsere Gesellschaft auf dem Weg zum “gläsernen Staat” ist. Dies ist, im Gegensatz zum “gläsernen Bürger”, demokratiepolitisch sehr sinnvoll und wird deswegen von Menschenrechtlern auch fast durchwegs unterstützt.

Ende Mai 2010 kündigte der britische Premierminister David Cameron die schrittweise Veröffentlichung relevanter Verwaltungsdaten an und versprach dabei nichts Geringeres als ein “Recht aller Bürger auf Daten”. Der öffentlich einsehbare Katalog auf http://data.gov.uk enthält neben Datensätzen zu Radwegen, erneuerbarer Energie oder Kriminalitätsstatistiken seit Ende des vergangenen Jahres auch alle Budgetposten der öffentlichen Verwaltung ab 25.000 Pfund. Auch der Google Puclic Data Explorer zeigt beispielsweise vor wie OGD aussehen könnte. Die öffentlich einsehbare Kriminalitätsstatistik von Los Angeles ist ein anderes Beispiel. Tim Berners-Lee erklärte 2010 zum Jahr, in dem Open Government Data die Welt erobern würde.

In Österreich ist es vielleicht schon 2011 so weit. Auf der Plattform Open Government Data Austria ist auf jeden Fall schon einiges los, gut so! Ein Mash-up mit Google Maps und den Ergebnisdaten von Gesundheitsinspektoren von Restaurants ist beispielsweise in USA kein Problem. Damit lässt sich beispielsweise feststellen, welche Bewertung der „Wirt ums Eck“ bei der letzten Prüfung erhielt und das ergänzt mit Userbewertungen zum Essen. Dies wird in Österreich aber in dieser Extremform nicht unmittelbar möglich sein, vor allem weil in Österreich (in Gegensatz zur restlichen EU) auch juristische Personen unter den Datenschutz fallen.