The Interview

Nun ist er also doch in den US-Kinos angelaufen. Der Film beginnt mit einem kleinen Mädchen das vor einem Monument ein Lied singt. Scheinbar ein Volkslied, würden uns nicht Untertitel informieren, dass das Mädchen in bester nordkoreanischer Propagandatradition alle möglichen hässlichen Dinge über den großen Satan – die Vereinigten Staaten – zu Gehör bringt, vor allem den Wunsch, er möge an seiner Verderbtheit ersticken. Zweifelsohne böse, aber nicht viel anders als Propagandanachrichten, die man sonst so aus Nordkorea hört.

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„The Interview“ ist eine Komödie bei der einem zweifelsohne zeitweise das Lachen im Hals steckenbleibt. Der Film zeigt parodistisch ein Komplott der CIA, um Nordkoreas Führer Kim Jong Un zu ermorden, ich würde ihn sagen wir eimal nicht gerade als sehenswert bezeichnen, plumpe Unterhaltung mit ein wenig Patriotismus, mehr darf man von dieser Komödie nicht erwarten. Das Hollywood-Kino kann übrigens auf eine lange Tradition der – sagen wir einmal Respektlosigkeit – vor fremden Staatsoberhäuptern zurückblicken. Diese Konzentration von Hass auf die Galionsfigur des Feindes gab es in der europäischen Kriegspropaganda nicht. Das galt auch für den Zweiten Weltkrieg, in dem Churchill und Roosevelt zwar als Feindfiguren aufgebaut, aber nicht filmisch hingerichtet wurden.

Allerdings ist „The Interview“ jetzt zu einem Symbol für die Meinungsfreiheit geworden.  Kongressabgeordnete beider Parteien in den USA und Hollywood-Stars wie George Clooney hatten Sony für die Entscheidung kritisiert, den Film nicht zu veröffentlichen. Einige sprachen von Selbstzensur. Mittlerweile läuft der Film übrigens in hunderten Kinos in den USA und ist dort auch auf YouTube kostenpflichtig ansehbar. Ob und wann der Film jetzt überhaupt nach Europa kommt ist nicht absehbar.

Nordkorea selbst hat ja dementiert, hinter dem Hackangriff auf Sony in den vergangenen Tagen zu stehen. Pjongjang forderte ultimativ eine gemeinsame Untersuchung, um die Täter zu eruieren. Wie üblich drohte Nordkorea mit apokalyptischen Szenarien, sollten die USA, diese „Schlangengrube des Terrorismus“, der Forderung nicht Folge leisten.

Kurze Rede, langer Sinn. Sich den Film aus Interesse über den Hype darum anzusehen (z.B. als Torrent auch in Europa herunterzuladen) ist ist leicht möglich, ein cineastisches Meisterwerk darf man allerdings nicht erwarten.

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