KI erobert die Kultur: Chance und Risiken
Dieser Artikel im New Yorker zeigt eindrucksvoll, wie tief künstliche Intelligenz bereits in unseren Alltag eingedrungen ist. Algorithmen entscheiden schon heute vielerorts, welche Musik wir hören, welche Videos uns vorgeschlagen werden und welche Nachrichten unsere Aufmerksamkeit bekommen. Kultur entsteht bereits heute nicht mehr allein aus menschlicher Auswahl, sondern wird zunehmend von Rechenmodellen vorgefiltert. Für viele von uns passiert das völlig unbemerkt. Und das verändert schon heute die Art, wie wir Kultur erleben.
Zwischen Masse und Originalität
Eine zentrale These des Artikels lautet: KI macht die Produktion kultureller Inhalte einfacher und billiger, sie führt jedoch auch zu einer gewaltigen Zunahme von Beliebigkeit. Podcasts, Videos oder Texte lassen sich in großer Zahl automatisch generieren, die Ergebnisse wirken jedoch oft glatt und oberflächlich. Damit stellt sich die Frage, ob wir als Gesellschaft durch KI am Ende immer mehr Inhalte generieren, die aber immer weniger Wert besitzen?
Gleichzeitig beschreibt der Artikel auch die Chancen der technischen Entwicklung. KI erlaubt es einzelnen Personen oder kleinen Teams, Projekte umzusetzen, die früher nur großen Unternehmen vorbehalten waren. Ideen, die bisher an finanziellen oder technischen Barrieren scheiterten, können heutzutage in kürzester Zeit ohne großen Personalaufwand realisiert werden. So eröffnet sich auch für die Medienbranche aber auch künstlerisch Schaffende ein kreatives Spielfeld, das auch durchaus innovativ sein kann. Die Frage ist halt, wie die menschliche Note dabei erhalten bleiben kann?
Es ist klar, dass KI selbst keine künstlerische Eigenständigkeit besitzt, zumindest solange die vielzitierte Singularität nicht erreicht ist. KI fehlen gerade im kreativen Bereich Emotionen und menschliche Unvollkommenheiten, doch das sind genau jene Eigenschaften, die Kunst und Kultur für uns Menschen so relevant und einzigartig machen. In einer Welt voller maschinell erzeugter Inhalte könnten daher "echte Inhalte" noch wichtiger werden. Gemeint sind damit die persönliche Ausdrucksweise aber auch die Fehler die wir Menschen eben begehen.
Gefahr für die Gemeinsamkeiten
Der Artikel beschreibt noch eine weitere Herausforderung der technologischen Entwicklung. Wenn KI Inhalte maßgeschneidert für einzelne Personen erzeugt, fehlen gemeinsame Bezugspunkte. Kultur lebt jedoch von gemeinsamen Erinnerungen und gemeinsamen Erzählungen. Ohne diese droht uns eine Gesellschaft, in der jeder in seiner personalisierten und bequeme Filterblase lebt, so wie wir das schon aus den sozialen Medien kennen. Manche sagen ja, dass dieser Zug schon abgefahren ist. Wir sind verbunden durch Algorithmen, aber getrennt in den kulturellen Erfahrungen.
Regulierung ist dringend notwendig
Abschließend fordert der Artikel Transparenz und wirksame Governance. Wir als Menschen müssen auch in Zukunft unterscheiden können, welche Inhalte menschlich und welche maschinell erzeugt sind. Ohne klare Regeln könnte KI nicht nur die Qualität von Kultur bedrohen, sondern auch Vertrauen und demokratische Diskurse untergraben. Vergleiche mit sozialen Medien snd hier absolut zulässig.