Fake News, Bots und künstliche Intelligenz

Fake News, Bots und künstliche Intelligenz
Photo by Hartono Creative Studio / Unsplash

Im Zuge des Super Bowl-Wochenendes wurde von CHEQ eine bemerkenswerte Anzahl von Fake-Accounts und Bots identifiziert, die auf Werbeanzeigen reagierten:

  • Twitter: 75.9%
  • TikTok: 2.6%
  • Facebook: 2%
  • Instagram: 0.7%

CHEQ, ein internationales Cybersicherheitsunternehmen stellte auch Daten zum gefälschten Traffic für den gesamten Monat Januar 2024 zur Verfügung. TikTok, Facebook und Instagram wiesen alle sehr ähnliche Statistiken im Vergleich zu den jeweiligen Zahlen des Super Bowl-Wochenendes auf. Etwas mehr als 2,8 Prozent der 306 Millionen Besuche, die von TikTok kamen, wurden als gefälscht eingestuft. Von den 90 Millionen Besuchen, die von Facebook stammten, waren etwas mehr als 2 Prozent gefälscht. Und der Traffic von Instagram war nur zu 0,96 Prozent gefälscht, basierend auf 749.000 Besuchen.

Aber X schnitt erneut am schlechtesten ab. Von den 759.000 Besuchen, die von X kamen, wurden 31,82 Prozent dieses Traffics als gefälscht bestimmt.

Fake News in politischen Kampagnen untergraben das Vertrauen in demokratische Prozesse und können die öffentliche Meinung auf Basis falscher Informationen manipulieren. Sie erschweren es den Wählern, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Glaubwürdigkeit von authentischen Nachrichtenquellen zu bewerten.

Mit Blick auf das Superwahljahr 2024, das von der Europawahl, der US-Präsidentschaftswahl bis hin zu zahlreichen Abstimmungen in verschiedenen Ländern reicht, und angesichts der rasanten Fortschritte bei KI-Systemen wie Sora, die unglaublich realistische Videoanimationen ausschließlich durch künstliche Intelligenz erstellen (klicken Sie hier, um Beispiele zu sehen), steht die Demokratie vor einer ernsthaften Herausforderung. Im Vergleich dazu nehmen sich vergangene Skandale in sozialen Medien, wie der Fall Cambridge Analytica, geradezu harmlos aus.

Es wird immer offensichtlicher, dass die demokratischen Systeme rund um den Globus einer beispiellosen Belastungsprobe ausgesetzt sind. Diese Konfrontation rührt nicht nur von den traditionellen politischen und sozialen Spannungen her, die seit jeher die Grundfesten der Demokratie erschüttert haben, sondern wird auch zunehmend durch die rasante Entwicklung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz beeinflusst. AI birgt ganz klar das Potenzial, sowohl als Werkzeug zur Stärkung demokratischer Prozesse als auch als Instrument in den Händen autoritärer Regime zu dienen, um Kontrolle auszuüben und Dissens zu unterdrücken. In diesem Kontext steht die Demokratie nicht nur im traditionellen Sinne auf dem Prüfstand, sondern muss sich auch den Herausforderungen und Chancen stellen, die die KI-Ära mit sich bringt. Die Wechselwirkungen zwischen Demokratie und technologischem Fortschritt sind evident.

Freedom House Demokratieindex 2023

Read more

NISG 2026: Cybersicherheit wird zur Chefsache

NISG 2026: Cybersicherheit wird zur Chefsache

Mit dem NISG 2026 (Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz zur Gewährleistung eines hohen Cybersicherheitsniveaus von Netz- und Informationssystemen (Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetz 2026 – NISG 2026) erlassen wird und das Telekommunikationsgesetz 2021 und das Gesundheitstelematikgesetz 2012 geändert werden) setzt nun auch Österreich mit mehr als einjähriger Verspätung die EU-NIS-2-Richtlinie um und definiert

By Michael Mrak
Omnibus Gesetzesentwurf zu Data-Act und DSGVO

Omnibus Gesetzesentwurf zu Data-Act und DSGVO

Vereinfachung oder schleichende Aushöhlung des Datenschutzes? Die EU-Kommission verspricht mit ihrem „Digital Omnibus“ ein einfacheres, effizienteres Regelwerk für Europas digitale Gesetze. Tatsächlich sollen zahlreiche Verordnungen, darunter der Data Act, die DSGVO, die ePrivacy-Richtlinie und Teile des Data Governance Acts, zusammengeführt und vereinfacht werden. Doch was nach Entbürokratisierung klingt, bedeutet in

By Michael Mrak